Ferienhof Niemann

Unser Dorf Halle

Die Gemeinde Raddestorf liegt im südlichen Teil des niedersächsischen Landkreises Nienburg/Weser. Sie umfasst 42 qkm und hat ca. 2000 Einwohner.

Raddestorf blickt auf ca. eintausend Jahre Geschichte zurück. Im Jahre 1039 schenkte Kaiser Konrad der II. der Mindener Kirche einen Wald bei Ratesdorpe. Der Ortsname ist auf den alten Personennamen Ratbrecht zurück zu führen. In früherer Zeit hatte dieser Ort sicher eine größere Bedeutung als heute. Dafür war nicht zuletzt seine bedeutende Lage verantwortlich. Es war der Kreuzungspunkt zweier wichtiger Reisewege. In Nord-Süd Richtung war es die Verbindung zwischen der Hansestadt Bremen und dem Bistum Minden. In Ost-West Richtung war es die Verbindung zwischen Hannover und über Osnabrück nach Holland. Diese Verbindung wird heute noch im Volksmund Königsweg genannt, da auf ihm häufig die Kutschen des englischen Königshauses unterwegs waren, die eine enge Verbindung zum Haus Hannover hatten. Insgesamt 10 kleine Dörfer sind als Ortsteile unter der Gemeinde Raddestorf zusammengefasst. Sie werden größtenteils im 11. und 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt.

Foto: Dorfplatz in Halle

Eines dieser kleinen Dörfer ist Halle. Es liegt 4km südwestlich von Raddestorf und hat ca. 200 Einwohner. Obwohl diese Dörfer im Gebiet des Königreichs Hannover lagen, waren einige von ihnen "Mengedörfer" zum Königreich Preußen. Das bedeutete, dass Teile eines Dorfes, oder auch das gesamte Dorf, zum Königreich Preußen gehörten, oder zumindest Preußen Ansprüche daran anmeldete. Dieses traf insbesondere für das Dorf Halle zu, welches zum Fürstentum Minden gehörte und somit preußische Enklave im Königreich Hannover war. Im Jahre 1838 wurde das Dorf Halle im Zuge der Bereinigung von Grenzstreitigkeiten dem Königreich Hannover zugeschlagen. Ein Relikt aus dieser Zeit ist die Tatsache, dass die Einwohner von Halle zum Kirchspiel des Nordrhein-Westfälischen Nachbarortes Ovenstädt gehören. Eine kleine aus zwei Klassenräumen bestehende Dorfschule teilten sich die wenigen Haller Kinder mit den Kindern des Nachbardorfes Westenfeld. Anfang der siebziger Jahre wurde diese kleine Dorfschule, wie auch viele andere, geschlossen. Die Kinder mussten nun in die Schule der Gemeinde Uchte gehen. Halle war von je her landwirtschaftlich geprägt. Zwar ging das in den 70er Jahren beginnende Höfesterben auch an Halle nicht spurlos vorüber, aber es gelang dem Dorf doch die dörfliche Idylle und Beschaulichkeit zu bewahren. So blieb auch ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl der Dorfbewohner, welches in vielen Dörfern durch eine teilweise "Verstädterung" verloren ging, in Halle erhalten. Das zeigt sich nicht zuletzt an den zahlreichen Aktivitäten des "Dörpsvereins".

Ferienhof Niemann, Jutta Niemann, Halle 3, 31604 Raddestorf